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Vermischtes

Es war einmal

Aus der Geschichte Paslams Der Paslamer Golfclub 1980 e.V. und der ehemalige 18-Loch-Golfplatz. Gestandenen Paslamern ist es noch in Erinnerung, dass es in Paslam auch einmal einen Golfplatz gab. Also damit ist nicht der immer noch existierende 18-Bahnen-Minigolfplatz auf dem Campingplatz am Paslamer Waldsee gemeint. Zu dem Minigolf-Platz muss ja gesagt werden, dass der Campingplatz seit 2 Jahren temporär geschlossen ist, aber es schon erste Anzeichen für eine Wiedereröffnung im Sommer 2022 gibt. Auch der Minigolfplatz wird dann wieder offiziell erreichbar sein. Das Kriechen durch das Loch im Zaun wird dann wohl hinfällig. Aber, wie schon gesagt, es gab auch einmal einen richtigen Golfplatz in Paslam. Also auf dem Gemeindegebiet, natürlich nicht im Ort selbst. Bis 1989 wurde dieser Platz auch rege bespielt. Es gab Bunker, es gab Wasserlöcher, es gab Bäume und eben auch 18 Löcher. Und natürlich gab es auch einen dazugehörigen Verein. Den PGC 1980 e.V. Es war ein wunderbar gepflegter und in die Landschaft eingepasster Platz. Als Greenkeeper kam einmal in der Woche der Ignaz Bechtlgruber vorbei. Mit seinem ferrariroten Aufsitzmäher sorgte er für die richtige Halmlänge, und auch Maulwürfe hatten gegen seine Karbitkartuschen keine Chance. Der PGP, also der Paslamer-Golf-Platz hatte ein paar Besonderheiten, die ihn in nah und fern berühmt und berüchtigt machten. Wozu aber gesagt werden muss, dass der Platz nur von Paslamern bespielt werden durfte. Selbstverständlich auch von Paslamerinnen, den Gleichberechtigung ist in Paslam selbstverständlich. Da das aber auf Dauer doch ein wenig langweilig wurde, öffnete man im Jahr 1982 den Platz auch für Auswärtige, und erschloss dadurch eine sprudelnde Einnahmequelle für die Gemeinde. Allerdings galt die Öffnung nur für Auswärtige, die zwei Paslamer Bürger als Bürgen aufweisen konnten. Für den PGC 1980 e.V. blieb aber bestehen, dass nur Paslamer im Paslamer Golfclub Mitglieder werden durften. Gäste, wie gesagt, zwei Paslamer Bürger-Bürgen, und dann durften die auf dem Platz spielen. Aber selbstverständlich nur, wenn diese Gäste sich mit den Paslamer Platzregeln einverstanden erklärten, die sich hauptsächlich auf das Verhalten beim Mitspielen vom Bürgermeister Schorsch Filbinger bezogen. Das ging dann auch lange gut. Die Auswärtigen drückten gern den Tagesbeitrag ab, der der Gemeindekasse zugute kam, der Ignaz verdiente sich nebenbei die eine oder andere Mark, wenn er für laufunwillige und übergewichtige Gäste seinen Rasenmähertraktor als Golfwagen umfunktionierte, und die Bunker und die Wasserlöcher sorgten immer für gute Unterhaltung. Denn der Ignaz sorgte im Bunker immer für Treibsand, und die auf den Wasserlöchern schwimmenden Enten aus Peking bissen gern in auswärtige Waden. Dass er Tobias Knechter, also der jüngste Sohn vom alten Knechter, seine zwei Minikaimane da mal ausgesetzt haben soll, ist allerdings nie endgültig geklärt worden. Getrübt wurde dann aber das Vergnügen, als ein Autohändler aus Miesbach, woher denn sonst, die Gepflogenheiten auf dem Paslamer Golfplatz nicht beachtete. Es war der 17. September 1989, als dieser Herr die Tagesrunde gewann. Was ja an sich nicht das Problem gewesen wäre, denn ein auswärtiger Tagessieger hatte die Vereinskasse, nicht die Gemeindekasse, entsprechend aufzufüllen. Nein, dieser Herr Autohändler aus Miesbach gewann, obwohl unser Bürgermeister Schorsch Filbinger an dem Tag mitspielte. Dieser Autohändler konnte sich auch nicht herausreden, wurde ihm diese Regel doch vor jedem Loch noch einmal eindrücklich eingeflüstert. Die Folge war, dass der Paslamer Golfplatz vom 18. September 1989 an für Miesbacher gesperrt war. Explizit nur für Miesbacher. Sogar Münchner konnten mit Bürgschaften weiterspielen. Nur eben keine Miesbacher. Das wäre ja nun auch nicht das große Problem gewesen. Aber die Miesbacher marschierten mit einer Retourkutsche auf. Dieser Herr Autohändler saß nun mal im Stadtrat von Miesbach für die größte Partei. Und da flatterte nur 2 Wochen später dem Schorsch Filbinger ein offizielles Schreiben aus München auf den Schreibtisch. Das Kataster- und Liegenschaftsamt Miesbach hatte in München eine Neuvermessung der Stadt- und Gemeindegrenzen verlangt. Und dabei war angeblich festgestellt worden, dass die Grenze zwischen der Stadt Miesbach und der Gemeinde Paslam falsch vermessen worden war und es eine Korrektur geben müsse. Und die sah so aus, dass nach der Neuvermessung die Löcher 3-16 des Paslamer Golfplatzes auf Miesbacher Stadtgrund lagen. Da die Miesbacher das Ganze wie üblich mit ihren Spezies in München ausgekungelt hatten, stand Paslam nun mit einem Golfplatz da, der nur aus den Löchern 1-2 und 17-18 bestand. Und auch das Clubhaus sollte sich zur Hälfte auf Miesbacher Grund befinden. Die Miesbacher weigerten sich, für die Paslamer Hälfte eine Entschädigung zu zahlen. Das sei ja nur eine wurmstichige Bruchbude, so ihr Argument für die Zahlungsverweigerung. Alle Klagen Paslams wurden abgewiesen. Und deswegen gibt es in der Gemeinde Paslam keinen Golfplatz mehr. Aber in Miesbach selbst auch nicht. Denn da hatte Bürgermeister Schorsch Filbinger seinerseits seine Spezies in München aktiviert. Und jeder Antrag Miesbachs wurde abgeschmettert. Entschieden wurde das Unrecht mit Urteil vom 12.04.1992 endgültig. Am 13.04.92 stand plötzlich aus nicht geklärtem Grund das Clubheim im Grenzgebiet in Flammen. Die Paslamer Feuerwehr konnte nicht rechtzeitig vor Ort erscheinen, weil das ganze Gelände des nun als ehemalig zu bezeichnenden Paslamer Golfplatzes frisch und tief durchgepflügt war und für die Fahrzeuge der Feuerwehr kein Durchkommen war. Die Miesbacher Feuerwehr wurde merkwürdigerweise erst 2 Stunden später alarmiert, saß dann aber auch in den gepflügten Furchen des Golfplatzes fest. Verdächtigt wurde von den Miesbachern der Ignaz Bechtlgruber. Der soll in der Nacht vom 12. auf den 13. April mit seinem Lanz und seinem dreischarigen Kehrpflug fünf Stunden lang das Grün durch und durch gepflügt habe. Diese unverschämte Anschuldigung der Miesbacher konnte aber durch die sofortigen Nachforschungen des Paslamer Ortspolizisten Bruno Willert entkräftet werden, der alle Zeugenaussagen gewissenhaft überprüft und für wahr befunden hatte. So hatten neben dem Schorsch Filbinger, dem Otfried Tschabobo, der Uschi Obermeier, dem Josef Gschwendtner, dem Abdul Habibi, dem Toni vom Ochsen noch 8 weitere honorige Paslamer Bürger ausgesagt, dass der Ignaz zu der fraglichen Zeit, und auch vorher und nachher, im Ochsen die eine oder andere Halbe geleert und eine Haxe vom Grill verspeist hatte. Und den Schankraum nur für die üblichen Bedürfnisse kurz verlassen hätte. Und der Lanz hätte die ganze Zeit friedlich vor dem Ochsen gestanden. Einen neuen Golfplatz hat es dann in Paslam nicht mehr gegeben. Unter anderem, weil der Ignaz meinte, so lustig sei das mit dem Rasenmähertraktor auch nicht gewesen, und der Schorsch Filbinger meinte, dass es schon ein arges Kreuz gewesen war, den Auswärtigen immer wieder die Paslamer Platzregeln einzubläuen.